YDG | 23 – 06 -2014 | Bundesweiter Bildungsstreik am 25. Juni 14 in Wiesbaden
Liebe SchülerInnen, liebeStudentInnen und liebe MitstreiterInnen,
das Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland ist seit Jahren an einen Punkt gekommen, an dem das System nur noch für den Kapitalismus und somit die Ausbeutung der Menschen arbeitet.
Wir, die Neue Demokratische Jugend verurteilen das Bildungssystem der BRD zutiefst und fordern eine Runderneuerung des Bildungssystems!
Die Schule sollte den Kindern neben dem Lehrstoff auch viele weitere wichtige Werte für die Zukunft auf den Weg geben. Sie sollte den jungen Menschen Möglichkeiten und Perspektiven für das spätere Berufsleben aufzeigen, an denen jeder teilnehmen darf. Jeder sollte im Laufe seiner Schulzeit seinen Berufsweg finden können und jeder sollte vor allem von Anfang bis Ende die gleichen Chancen bekommen können.
Stattdessen ist das Bildungssystem so aufgebaut, das 10 jährigen Kindern bereits lediglich der Hauptschulzweig angeboten wird. Anstelle von positiver Förderung von leistungsschwächeren Schülern wird Ihnen im frühsten Alter schon jegliche Chance auf Verbesserung genommen. Ihnen wird indirekt vermittelt: „Du bist schlechter als Andere, dich sortieren wir erstmal aus!“
Über psychologische Folgen wirdsich kein Gedanke gemacht. Wieso auch? Das Kind wird ja später im Berufsalter sowieso nichts großartig für mich, den Staat, reißen!
So werden vor allem auch Kindern mit Migrations- und Nicht-Akademikerhintergrund jegliche Chancen auf eine gute Schullaufbahn genommen. Auch hier kritisieren wir fehlendes Engagement der Regierung diesen Kindern durch sprachliche Förderung und Nachhilfe die Schullaufbahn zu erleichtern.
Auch der sogenannten „Créme de la créme“, den Gymnasiasten, geht es nicht besser. Vom frühsten Alter an wird Ihnen Leistungsdruck auferlegt, den man Kindern nicht zumuten darf! Die Noten müssen stimmen, die Abitur-Endnote muss stimmen, damit man dies oder jenes auch ja studieren darf. Das Ganze muss natürlich auch schnell laufen. Das „Turbo-Abi“ erhöht den Druck auf die Schüler nochmals gewaltig, da der Lehrstoff nicht weniger wird. Der Schüler soll im noch früheren Alter auf den Arbeitsmarkt, damit er früher Geld für die Firmen und Konzerne macht.
Entscheidet sich ein Abiturient für ein Studium, muss er sich dies heutzutage doppelt und dreifach überlegen: „Kann ich mir das Studium leisten? Wie soll ich meinen Unterhalt finanzieren? Wie soll ich das BaFöG zurückzahlen?“ sind typische Fragestellungen vor der Entscheidung eines Studiums.Das, liebe Schüler_Innen, darf kein Hindernis für ein Studium sein, hier muss der Staat dazu verpflichtet werden jeden Studieninteressierten diese Entscheidung nicht von finanziellen Aspekten abhängig zu machen.
Es gab einmal eine große Idee: der Bachelor-Abschluss. Eingeführt im Rahmen des Bologna-Prozesses, um Studiengänge innerhalb der EU zu vereinheitlichen. Und gedacht als berufsqualifizierender Einstieg in den Job. Die Wirklichkeit sieht so aus: Mehr als 75%der Studenten an deutschen Hochschulen sind äußerst unzufrieden mit demBachelor-Abschluss. (Allensbacher Studie). Dem Arbeitsmarkt soll leichter erkenntlich gemacht werden, wer qualitativ höher gestellt ist.
Diese und viele, viele weitere Kritikpunkte verfehlen das eigentliche Ziel eines Bildungssystems stark und müssen beseitigt werden! Wir rufen all SchülerInnen und StudentInnen auf, am 25. Juni 2014 am Bundesweiten Bildungsstreik teilzunehmen um den Grundrecht auf Bildung zu verteidigen.
- Bildung für alle, und zwar umsonst!Chancengleichheit für alle!
- Weg mit dem Turbo-Abi!
- Bildung ist keine Ware! 10. YDG – Bundeskomitee