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Solidaritätserklärung der YDG für Jens

Jens wohnt in Stuttgart und ist von Beruf Erzieher. Er ist Teil der Mitarbeitervertretung in der Kindertagesstätte, in der er angestellt ist. Er kämpft aber auch seit Jahren für eine Gesellschaft jenseits von Unterdrückung, Ausbeutung und Kriegen. Er ist überzeugter Antifaschist – was sich in seinem gesellschaftspolitischen Engagement auch widerspiegelt. Eben für dieses ist er auch viel unterwegs – auf Bündnistreffen, Demonstrationen, verschiedenen Aktionen. Nicht allzu selten ist er Moderator einer Kundgebung oder auch Pressesprecher einer Aktion.

Im Mai 2010 wurde für ein linkes Hausprojekt ein Gebäude in Stuttgart gekauft, aus welchem nach einer langen und mühsamen, aber kollektiv gestalteten Renovierungs- und Sanierungsphase das „Linke Zentrum Lilo Herrmann“ wurde. Das Haus ist zwischenzeitlich in fortschrittlichen und demokratischen Kreisen mehr als nur bekannt und wird von vielen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen aktiv genutzt. Auch Jens ist einer der Menschen, die von der Idee eines Ortes „des gemeinsamen politischen Engagements, der unkommerziellen Kultur und des solidarischen Austauschs“ begeistert war und daher von Anfang an aktiv an diesem Projekt mitarbeitete.

Unruhestifter…

Doch was stört in Zeiten eines gesellschaftlichen Rechtsrucks ganz besonders? Überzeugte, engagierte und konsequente AntifaschistInnen! Es sind natürlich nicht nur die Rechtspopulisten, die sich an ihnen stören, sondern auch immer mit dabei – ihre treuen Gehilfen und Unterstützer wie die reaktionäre Hetzpresse, die CDU, der Staat und seine Repressionsmaschinerie.

So kam es, dass der AfD-Landtagsabgeordnete Emil Sänze am 19. Juli 2018 eine Presseerklärung veröffentlichte, in welcher er sich darüber empörte, dass ebendieser Jens Erzieher in einer Kindertagesstätte sei. Wahrscheinlich mussten erst einmal ungefähr vier Wochen vergehen, bis ein Redakteur der Stuttgarter Nachrichten auf die „grandiose“ Idee kam, das Sommerloch der Zeitungen mit dem Aufgreifen dieser AfD – Presseerklärung überbrücken zu können. So wurden aus der Presseerklärung zwei Artikel – mit angeblichen Recherchen sowie illegalerweise erhaltenen Informationen von „Sicherheitsbehörden“ und der Forderung eines CDU-Landtagsabgeordneten, dass Jens umgehend gekündigt werden müsse.

Getroffen hat es einen, doch gemeint sind alle!

Jens hatte es nie nötig, seine antifaschistische Haltung und antikapitalistische Überzeugung zu verstecken. Seine FreundInnen, seine Familie und auch seine KollegInnen in der Kindertagesstätte wissen von seiner Überzeugung und seinem Engagement – und entgegen der Hetze von Rechts stehen ihm heute alle zur Seite und solidarisieren sich mit ihm.

Der rechte Mob in Chemnitz, der vor einigen Tagen regelrecht auf Menschenjagd gegangen war, hat uns die Bedeutung des antifaschistischen Widerstands wieder vor Augen geführt. Daher sind wir der Überzeugung, dass es weitaus mehr Menschen wie Jens – gerade in Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Krankenhäusern, etc. – braucht, damit auch viel mehr Menschen das Bild von einer solidarischen Gesellschaft vermittelt bekommen, damit viel mehr Menschen für einen konsequenten Antifaschismus eintreten und damit auch eine Gesellschaft jenseits von Unterdrückung, Ausbeutung und Kriegen einen Schritt näher rücken kann.

In diesem Sinne solidarisieren wir uns ebenfalls mit Jens und fordern, dass er seinen Arbeitsplatz behält! Wir fordern, dass diese Hetze gegen ihn umgehend eingestellt wird und diese öffentliche Diffamierungspolitik ein Ende nimmt!

YDG – Neue Demokratische Jugend

Es haben sich bereits viele Organisationen und Einzelpersonen mit Jens solidarisch gezeigt und auch eine Solidaritäsplattform für ihn gegründet, zu welcher man über folgenden Link Zugriff hat:

https://solidaritaetmitjens.wordpress.com/

Hier kann man auch die aktuellen Entwicklungen nachverfolgen und auch die allgemeine Solidaritätserklärung für Jens unterzeichnen.