EUROPA | 26 – 07- 2013 | In den letzten Jahren erlebte die Welt eine schnelle Veränderung und Entwicklung auf politischer, sozio-kultureller und ökonomischer Ebene. Besonders im 20. Jahrhundert ist Anatolien und Mesopotamien zum Zentrum dieser ambivalenten und zerbrechlichen Veränderung geworden. Seit 2010 finden hier und im gesamten Nahen Osten wichtige Entwicklungen statt. Die Völker des Nahen Ostens, die seit Jahrhunderten Widerstand gegen Ausbeutungs-, Unterdrückungs-, Vernichtungs- und Verleugnungspolitik der Imperialisten leisten, haben nun große Chancen, ein solidarisches, freiheitliches und demokratisches Zusammenleben aufzubauen.
Eine Gemeinsamkeit verschiedener politischer Zentren ist, dass das 21. Jahrhundert weltweit ein Jahrhundert voller Kämpfe und Aufstände der Unterdrückten, Ausgebeuteten, ethnisch verfolgten, wegen ihrer Klasse, ihrem Glaube oder ihres Geschlechts ungerecht behandelten, sein wird.
Wir sehen als in Europa lebende junge Menschen in diesem wichtigen historischen Prozess, der in unseren Herkunftsländern stattfindet, eine Chance uns zusammen zu tun und eine gemeinsame Perspektive zu entwickeln. Aus diesem Grund haben wir uns am 14. Juli 2013 in Deutschland an der Bochumer Universität zusammengetan und diskutiert, wie wir in Zukunft gemeinsam agieren können. Auf diesem Treffen haben wir beschlossen, dass unsere Einheit und unser gemeinsames Handeln in diesem historischen Prozess eine dringende Notwendigkeit unserer Zeit ist. Dass die Menschen in unseren Heimatländern einen erbitterten Kampf für eine freie, demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Ausbeutung, gegen totalitäre und unterdrückende Systeme führen und dieser Kampf eine ernsthafte Stufe erreicht hat, gibt uns als in der Diaspora lebende junge Menschen große Verantwortungen. Ein solcher Schritt würde ohne Zweifel allen kurdischen und türkischen Jugendlichen in Europa große Kraft in ihren sozialen, kulturellen und politischen Arbeiten geben. Dass ein solcher Schritt bisher nicht gemacht wurde, ist bei allen Organisationen stark zu kritisieren aber ein Grund die zukünftigen Arbeiten umso ernster zu nehmen.
Zudem würde ein solcher Zusammenschluss in Form einer gemeinsamen Plattform der demokratischen türkisch-kurdische Jugendorganisationen aus Europa auch anderen jungen Menschen auf der Erde, die für eine freie Welt kämpfen, eine Perspektive geben.
Wir sind auch überzeugt davon, dass die gegenwärtigen Entwicklungen in Europa zu einer neuen Jugendbewegung führen werden. Auch sehen wir uns selbst als Teil dieser sich neu bildenden Jugendbewegung in Europa und in der Verantwortung eine gemeinsame Praxis zu entwickeln. Waffenexporte, Menschenrechtsverletzungen, der steigende Rassismus, sowie Repressionen im Zuge der Anti-Terror-Gesetzgebung, die zunehmende Ökonomisierung der Bildungssysteme und das Ziel der Staaten nach der Schaffung einer unmündigen, nicht denkenden und verrohten Jugend und viele andere Entwicklungen sind für uns Grund genug, den Kampf dagegen gemeinsam zu führen.
Deshalb begrüßen wir auch die Bildung des “Demokratik Güc Birligi Platformu” (Gemeinsame Plattform der demokratischen Kräfte aus der Türkei und Kurdistan) und erklären, dass wir in enger Zusammenarbeit mit dieser Plattform bleiben wollen.
An unserem Treffen haben verschiedene Jugendorganisationen teilgenommen. Wir legen großen Wert drauf, dass in naher Zukunft sich alle Türkei- und Kurdistanstämmigen demokratischen Jugendorganisationen an den Arbeiten beteiligen. In diesem Zusammenhang wird unser nächstes Treffen am 8. September in Köln stattfinden. Ein Aufruf mit Informationen zur Örtlichkeit und Tagesordnung werden wir rechtzeitig der Öffentlichkeit mitteilen.
Mit solidarischen Grüßen
ADGH – Demokratische Jugendbewegung in Europa
YDG – Neue Demokratische Jugend
YS – Young Struggle
YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan