DUISBURG | 16 – 05 – 2012 | Gemeinsam gegen Geschichtsrevisionismus, Chauvinismus, Anti-Kommunismus und Faschismus
Auf Einladung der Zentralbibliothek Duisburg stellte gestern der Generalkonsul Firat Sunel, der in der türkischen Botschaft in Düsseldorf arbeitet, sein neues Buch „Im Schatten der Trauerweide“ vor.
In dem von ihm geschriebenen Roman geht es um die so genannten Mescheten, die in der Sowjetunion an der Grenze zur Türkei lebten. Die Mescheten, die sich selber zum größten Teil als Türken sehen, wurden im Jahr 1944 aufgrund der Kollaboration der Türkei mit dem faschistischen Deutschland und mit der Unterstützung des türkischen Präsidenten Ismet Inönü in die Türkei umgesiedelt.
Der Genrealkonsul behauptet, dass dies damals als Antwort auf die angebliche Diktatur Stalins und der „menschenunwürdigen Verhältnisse“ der Mescheten, denen sie ausgesetzt gewesen sind, geschehen sei.
Die Rote Armee, die unter der Führung Stalins, das faschistische Deutschland und ganz Europa von Hitler befreite, wird in diesem Buch mit dreisten Lügen und Heucheleien überzogen.
So versammelten sich gestern Abend unbemerkt ca. 30 Aktivist_innen im Saal, um nicht nur gegen diesen Geschichtsrevisionismus zu protestieren, sondern auch um auf die Situation in der Türkei aufmerksam zu machen. So finden jeden Tag faschistische Übergriffe gegen Minderheiten (Kurd_innen, Armenier_innen, Alevit_innen) und politische Aktivist_innen in der Türkei statt.
Kurz nach Beginn der Lesung gaben sich die 30 Aktivist_innen zu erkennen und störten die Lesung für eine halbe Stunde mit lauten Parolen, wie „Fasist devlet hesap verecek“ (Die faschistische Diktatur wird bald zur Rechenschaft gezogen werden). Die Hundertschaft der Polizei, die direkt Vorort war, brachte die Aktivist_innen nach draußen und nahm die Personalien von jedem Einzelnen auf.