Das 32. Jugend, – Kunst – und Kulturfestival, organisiert von der YDG – Neuen Demokratischen Jugend in Europa, fand am Samstag, dem 9. November, in Frankfurt am Main statt. Dieses Jahr wurde das Festival Yılmaz Güney gewidmet und unter dem Motto „Im 40. Jahr der Unsterblichkeit von Yılmaz Güney: Lassen wir die Kunst Hoffnung schaffen
und den Widerstand zum Sieg führen” veranstaltet.
Das Festival begann mit einer Eröffnungsrede und einer Schweigeminute. In der Rede wurde die Zerstörung durch die militaristischen Politiken und Waffenverkäufe imperialistischer Staaten weltweit kritisiert und betont, dass die Jugend in dieser Phase die Straßen zurückerobern müsse.
Nach der Eröffnung folgte eine Diashow mit Bildern der bisherigen Kunst – und Kulturfestivals, die mit Interesse verfolgt wurde. Zuerst betrat der Yetiş Yalnız Jugendchor die Bühne, ein Chor, den die YDG zu Ehren von Yetiş Yalnız gebildet hatte und der großen Anklang fand. Danach hielt eine Vertreterin von Yeni Kadın (Neue Frau) eine Rede. Sie hob hervor, wie wichtig und wertvoll es sei, dass die YDG seit über 30 Jahren ein solches Festival organisiere. In einer Zeit zunehmender imperialistischer Aggression betonte die Vertreterin der Yeni Kadın die Bedeutung gemeinsamen Kampfes und rief vor allem junge Frauen, aber auch alle Jugendlichen dazu auf, sich in den Reihen der YDG zu organisieren.
Nach dieser Rede wurde ein Video der Neue Demokrat*innen Jugend aus der Türkei mit den Anwesenden geteilt. Danach trat der Internationalstische Frauenchor, bestehend aus internationalistische Frauen aus Frankreich, auf. Im Anschluss trat die Folkloregruppe Govenda Hêvîndar, die unter dem Dach des Frankfurter KAGEF-Vereins arbeitet auf. Die mit großem Applaus bedachte Folkloredarbietung wurde gefolgt von einer Lyrik- und Musikdarbietung von Çiğdem Mavi und Araz Güler, die ebenfalls viel Beifall erhielten.
Auch die Revolutionäre Kommunistische Partei Nepals (RCPN) übermittelte eine Botschaft. In dieser, in der sie sich erfreut über die Einladung zum Festival zeigten, wurde die Betonung auf gemeinsamen Kampf gelegt. Nach der Verlesung der Botschaft sprach ein palästinensischer Vertreter. Er hob die während des Festivals und der vorausgegangenen Demonstration oft gerufene Parole „Palästina, Kurdistan, Intifada, Serhildan!“ hervor und betonte die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes unterdrückter Völker. Der palästinensische Vertreter erklärte, dass Kultur und Kunst für den Widerstand von großer Bedeutung seien und die Kunst und Kultur die wichtigste Stütze im Kampf des palästinensischen Volkes darstelle. Am Ende seiner Rede rief er zu gemeinsamem Widerstand gegen Angriffe auf palästinensische Organisationen auf.
Nach den Reden betrat einer der wichtigsten oppositionellen Namen des deutschen Rap, S.Castro, die Bühne und begeisterte die Jugend mit seiner Darbietung. Nach S. Castro ergriff ein Vertreter der YDG – Neue Demokratische Jugend das Wort. In der Erklärung der YDG wurde auf die Bedeutung des Festivals hingewiesen und betont, dass die verkommene Kultur des kapitalistischen Systems unter der Jugend Probleme wie Drogen und Bandenbildung fördere. Im letzten Teil der Rede wurde auf die Notwendigkeit des Kampfes und der Organisation zur Verbreitung eines alternativen revolutionären Kunst- und Kulturverständnisses unter den Jugendlichen hingewiesen und die Jugend zum Zusammenschluss in den Reihen der YDG aufgerufen.
Nach der Erklärung der YDG sprach eine Vertreterin von ATİK. Die Vertreterin betonte die Bedeutung des organisierten und gemeinsamen Kampfes und erklärte, dass jeder Verantwortung übernehmen müsse, um gegen den zunehmenden Rassismus und Faschismus in Europa vorzugehen. In der Erklärung der ATİK wurde auf die Bedeutung der Kampagne „Steh auf gegen Imperialismus und Faschismus, gewinne die Zukunft!“ hingewiesen und betont, dass eine gemeinsame Kampflinie gezogen werden müsse.
Nach den Reden trat Umuda Haykırış auf, die damals durch das Jugend, – Kunst – und Kulturfestival entstanden ist und ihre Arbeiten nun professionell fortsetzt. Umuda Haykırış brachte mit ihren Stücken die Stimmung im Saal zum Höhepunkt. Nach Umuda Haykırış wurde eine Botschaft von Nur Sürer und Menderes Samancılar gezeigt, die sie zu Ehren von Yılmaz Güney gesendet hatten. Im letzten Teil des Programms sorgte Hozan Dîno für einen schönen Abend für die Festivalteilnehmer*innen.
Am Festival nahmen außerdem antifaschistische und Jugendorganisationen wie der Kommunistischer Aufbau, Young Struggle, Jeune Garde, die Freie Deutsche Jugend und Rebell teil, die das Festival mit Reden begrüßten.
Nach Hozan Dîno wurde der Yetiş Yalnız Sonderpreis, der jährlich verliehen wird, in diesem Jahr palästinensischen Aktivist*innen überreicht. Zum Abschluss des Festivals stellten sich die Jugendlichen Hand in Hand zu Trommeln und Zurna und tanzten Schulter an Schulter Halay, während sie gemeinsam die Slogans „Frauen, leben, freiheit!“, „Es lebe die revolutionäre Solidarität!“, „Schulter an Schulter gegen Faschismus!“, „Einheit, Kampf, Sieg! Es lebe ATİK, YDG, Yeni Kadın!“ skandierten, um die Hoffnung zu stärken.